50 Hektar Wildtiergerechter Zwischenfruchtanbau in der Hegegemeinschaft Schnaitsee

Buntgemischter Zwischenfruchtanbau bietet dem heimischen Wild und vielen Insektenarten einen geschützten Lebensraum
In der HG 149 Schnaitsee haben Landwirte nach Aufklärung und Vermittlung von Wildlebensraumberater Dominik Fehringer und des
Hegegemeinschaftsleiter im Jahr 2019 das vierte Jahr in Folge ca. 50 Hektar Zwischenfrucht mit der Jagdmischung der
Kreisgruppe Mühldorf angesäht.
In der Gemarkung Kienberg, die zur Hegegemeinschaft Seeon gehärt wurden dieses Jahr 15 Hektar ausgesät.
In der Saatmischung „Jagd 2“ sind acht verschiedene Pflanzenarten enthalten:
Ölrettich
Phacelia
Buchweizen
Perserklee
Sonnenblumen
Alexandrinerklee
Ramtillkraut
Gartenkresse
Da es sich hier nur um abfrierende Zwischenfrüchte handelt, wurden noch zwei Kilogramm Winterrüpsen je Hektar dazugegeben.
Diese bieten in den Monaten Januar, Februar und März für das Wild gute eiweißreiche Äsung. Für den nachfolgenden Mais ist
sie kein Problem, da fast alle Maisherbizide die Winterrüpse beseitigt.
Die Zwischenfruchtmischung wird je nach Aussaatzeitpunkt Mitte Juli bis zu zwei Meter hoch. Ende August gesät,
schafft sie immerhin noch ca. einen Meter.
Als Aussaattechnik hat sich der Grünlandstriegel herauskristallisiert. Es kann direkt auf die gepflügte oder gegrubberte Fläche gesät werden,
ohne das Saatgut zu vergraben. Zudem kann ein Grünlandstriegel sehr genau abgedreht und eingestellt werden.
Die Pflanzenarten ergänzen sich hervorragend und so findet hier das Wild Einstand und Äsung, Bienen viele
blühende Pflanzen und Singvögel einen großen Lebensraum.
Mit 50 Euro Saatgutkosten je Hektar bei 15 Kilogramm Aussaatstärke ist sie eine der günstigsten im Sortiment.
Der Zwischenfruchtanbau erlebt seit ein paar Jahren einen großen Boom. Durch die „Greeningauflagen“ im Ackerbau,
in der eine Zwischenfrucht aus mindestens drei verschiedenen Pflanzenarten bestehen muss, welche mit eine Faktor 0,3 gewichtet ist,
entstehen oft große Flächen.
Die immer öfter praktizierte „Mulchsaat“ bei Mais trägt auch dazu bei.
Früher kannte man fast keinen Mischungen. Es wurden Senf, Örlrettich, Winter- und Sommerrüpsen in Reinsaat gesät.