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Wildwechsel

Bild: pixabay.com


Pressemitteilung des Bayrischen Jagdverbands / 20.07.2020


In den nächsten Wochen herrscht wieder wildes Treiben in Feld und Wald. Das Rehwild hat
Paarungszeit, die Brunft und da geht es im wahrsten Wortsinn rund, erklärt BJV Vizepräsident
und Biologe Thomas Schreder: „In der Paarungszeit treibt der Bock die brunftige Geiß durch
den Hochwald oder durch die Felder und liefert sich mit Rivalen Kämpfe und spektakuläre
Verfolgungsjagden. In den Getreidefeldern sind dann oft so genannte Hexenringe zu beobachten,
runde Kreise überall dort, wo das Getreide beim wilden Liebesreigen niedergefegt wurde.

„Nein“ heißt „Nein“ – auch Rehgeißen können MeToo

Das weibliche Reh sondert Duftstoffe ab und signalisiert so seine Paarungsbereitschaft.
Ist es noch nicht ganz so weit und der Bock bedrängt die Geiß allzu aufdringlich,
reagiert sie mit einem schrillen Fiebton und rennt davon.

Jetzt Hochzeit, erst nächstes Jahr Nachwuchs – wie kann das gehen?

Beim Reh gibt es die so genannte Keimruhe, eine wildbiologische Besonderheit.
Biologe Thomas Schreder: „Dabei nistet sich die befruchtete Eizelle über einige
Monate in der Gebärmutterschleimhaut ein, ohne sich weiter zu entwickeln.
Erst mit zunehmender Tageslichtlänge im Spätwinter setzt die Zellteilung ein und der
entstehende Embryo wächst.“ Durch eine solche „verlängerte“ Tragzeit beim Reh wird
sichergestellt, dass die Jungtiere in der für sie optimalen Jahreszeit im Frühjahr geboren
werden.

Vorsicht Autofahrer – Liebestolles Rehwild ist nicht zu bremsen!

Da „Liebe bekanntlich blind macht“ – oder besser gesagt, weil die Tiere völlig
hormongesteuert sind – jagen brunftige Rehe oft auch unvermittelt über die Straße.
Da kann es schnell zu Wildunfällen kommen. Ramona Fehringer, Fachreferentin
für Revier- und Wildschutz beim Bayerischen Jagdverband, appelliert daher an
alle Verkehrsteilnehmer: „Fahren Sie auch in Ihrem eigenen Interesse jetzt
besonders vorsichtig. Speziell bei Fahrten entlang unübersichtlicher Straßenränder,
durch Waldstücke, entlang von Hecken oder zwischen Mais- oder Getreidefelder,
können unvermittelt Rehe auf der Straße auftauchen. Behalten Sie daher auch immer
den Fahrbahnrand im Auge und seien Sie stets bremsbereit.“ Ein Reh kommt zur
Paarungszeit selten allein. Meist folgt der Geiß ein Bock. Fehringer: „Taucht auf der
Fahrbahn ein Reh auf, blenden sie ab und versuchen Sie kontrolliert zu bremsen.
Ist ein Zusammenstoß nicht mehr zu verhindern, muss das Lenkrad unbedingt
gerade gehalten werden – versuchen Sie keinesfalls unkontrollierte Ausweichmanöver.“

Link PM - BJV

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Kreisgruppe Traunstein im BJV

Im Südosten Bayerns erstreckt sich der Landkreis Traunstein über eine Fläche von 1.534 km².
Vom hochalpinen Bereich im Süden, über das voralpine Hügel- und Seenland bis zu den landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen im Norden, gliedert sich die Landschaft vielfältig und abwechslungsreich. So vielfältig wie sich die Landschaft darstellt, gliedert sich auch das Jagdwesen. Gamswild in den Bergen, Rotwild in den Vorbergen und letzten Rückzugsgebieten in den voralpinen Mooren und in den Restauwäldern im Mündungsgebiet der Tiroler Achen in den Chiemsee, sowie das Rehwild, sind die Hauptschalenwildarten im Landkreis. In den letzten Jahren ist ein verstärkter Zuzug von Schwarzwild im Landkreis festzustellen.

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